Unser stilles Örtchen
Für manche ist es nur ein Kloschild. Doch verbirgt sich dahinter so viel mehr: Die Hartnäckigkeit einer bestehenden Gesellschaftsordnung, die vielen nicht gerecht wird. Und die es in Frage zu stellen gilt.
Bis vor einer Woche hing hinten in unserem Speiselokal noch das traditionelle Toilettenschild, wie man es von öffentlichen Orten eben kennt. Darauf: Ein blaues Strichmännchen mit Hose, ein rotes Strichweibchen mit Rock. Schön binär, schön einfach.
Wir finden die Geschlechtertrennung bei Toiletten weder zeitgemäß noch notwendig. Schon gar nicht in Berlin, einem Zentrum der LGBTQI-Kultur. Trotzdem sieht auch hier Paragraph 4 der Gaststättenverordnung nach “Herren” und “Damen” getrennte Toiletten weiterhin vor.
Wir haben unser olles Kloschild abmontiert. Und wir wünschen uns – nein, wir fordern – dass es andere Restaurants und öffentliche Orte es uns gleichtun. Daher sprechen wir uns dafür aus, Toiletten hinsichtlich Ihrer Funktion zu beschildern. Als Raum der Schutz und Ruhe bietet, das zu tun, was man eben dort so tut.
Um dies zu symbolisieren, haben wir uns an der Bildsprache des guten alten Kassettendecks orientiert. Wir begreifen dies als für uns passenden Lösungsentwurf ohne Anspruch an Allgemeingültigkeit.
Rewind… steht für Reflektion. Den Abend, Gespräche und Eindrücke Revue passieren lassen, sinnieren.
Pause… steht für den Rückzugsraum, in dem man sich Zeit für sich selbst nimmt und mal so richtig einen abseilt.
Play… steht für die spielerischen Momente. Dafür halten wir Kondome bereit.
Fast Forward… steht für die Gelegenheiten, in denen man Energie tankt und dann noch mal richtig loslegt.
Und in der Mitte das gute alte Herzchen, wie man es vom Plumpsklo aus Omas Garten kennt. Für Gastfreundschaft und Tradition, in der Raum für Inklusion ist.
Um nach Betreten des Waschraums die richtige Toilette zu wählen, haben wir uns ebenfalls an der jeweiligen Funktionalität orientiert. Bei uns finden Sie eine Toilette, an deren Tür “sitzen” steht – selbsterklärlich.
Desweiteren gibt es eine Tür mit “sitzen +” – das Pluszeichen steht hierbei sowohl für die Größe des Raums, falls Sie mal mehrere Menschen mitnehmen bzw. die Zugänglichkeit für Menschen im Rollstuhl.
Die ehemalige Herrentoilette ist nun beschildert mit “sitzen” und “stehen” – zwei Pissoirs und eine Sitzgelegenheit.
So dürfte jeder jenseits von Hose und Rock das passende Örtchen für sich finden. Was Sie dort tun und wie Sie es tun, überlassen wir ganz Ihnen. Die Hände waschen Sie sich bitte trotzdem.
Unser stilles Örtchen
Für manche ist es nur ein Kloschild. Doch verbirgt sich dahinter so viel mehr: Die Hartnäckigkeit einer bestehenden Gesellschaftsordnung, die vielen nicht gerecht wird. Und die es in Frage zu stellen gilt.
Bis vor einer Woche hing hinten in unserem Speiselokal noch das traditionelle Toilettenschild, wie man es von öffentlichen Orten eben kennt. Darauf: Ein blaues Strichmännchen mit Hose, ein rotes Strichweibchen mit Rock. Schön binär, schön einfach.
Wir finden die Geschlechtertrennung bei Toiletten weder zeitgemäß noch notwendig. Schon gar nicht in Berlin, einem Zentrum der LGBTQI-Kultur. Trotzdem sieht auch hier Paragraph 4 der Gaststättenverordnung nach “Herren” und “Damen” getrennte Toiletten weiterhin vor.
Wir haben unser olles Kloschild abmontiert. Und wir wünschen uns – nein, wir fordern – dass es andere Restaurants und öffentliche Orte es uns gleichtun. Daher sprechen wir uns dafür aus, Toiletten hinsichtlich Ihrer Funktion zu beschildern. Als Raum der Schutz und Ruhe bietet, das zu tun, was man eben dort so tut.
Um dies zu symbolisieren, haben wir uns an der Bildsprache des guten alten Kassettendecks orientiert. Wir begreifen dies als für uns passenden Lösungsentwurf ohne Anspruch an Allgemeingültigkeit.
Rewind… steht für Reflektion. Den Abend, Gespräche und Eindrücke Revue passieren lassen, sinnieren.
Pause… steht für den Rückzugsraum, in dem man sich Zeit für sich selbst nimmt und mal so richtig einen abseilt.
Play… steht für die spielerischen Momente. Dafür halten wir Kondome bereit.
Fast Forward… steht für die Gelegenheiten, in denen man Energie tankt und dann noch mal richtig loslegt.
Und in der Mitte das gute alte Herzchen, wie man es vom Plumpsklo aus Omas Garten kennt. Für Gastfreundschaft und Tradition, in der Raum für Inklusion ist.
Um nach Betreten des Waschraums die richtige Toilette zu wählen, haben wir uns ebenfalls an der jeweiligen Funktionalität orientiert. Bei uns finden Sie eine Toilette, an deren Tür “sitzen” steht – selbsterklärlich.
Desweiteren gibt es eine Tür mit “sitzen +” – das Pluszeichen steht hierbei sowohl für die Größe des Raums, falls Sie mal mehrere Menschen mitnehmen bzw. die Zugänglichkeit für Menschen im Rollstuhl.
Die ehemalige Herrentoilette ist nun beschildert mit “sitzen” und “stehen” – zwei Pissoirs und eine Sitzgelegenheit.
So dürfte jeder jenseits von Hose und Rock das passende Örtchen für sich finden. Was Sie dort tun und wie Sie es tun, überlassen wir ganz Ihnen. Die Hände waschen Sie sich bitte trotzdem.